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​ZAHL DES MONATS APRIL 2024 – RADON-MESSPROGRAMM 

​2.400

Interessierte aus Gebieten mit erhöhtem Radonvorkommen können nun in ihren Häusern und Wohnungen kostenlos Radon messen. Die Zentrale Radonstelle NRW stellt dafür im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW Messgeräte für 2.400 Haushalte bereit. 

Menschen können es weder sehen, noch riechen oder schmecken – Radon. Das radioaktive Gas ist überall zu finden, weil es auf natürliche Weise im Boden entsteht und in kleinsten Mengen in der Luft enthalten ist.

In einigen Gebieten Nordrhein-Westfalens – wie zum Beispiel in der Region Hohes Venn/Nordeifel – gibt es höhere Radonkonzentrationen im Boden als in anderen Teilen des Landes. Aus dem Boden kann das Radon in Häuser eindringen, sich in Innenräumen ansammeln und so langfristig zum Gesundheitsrisiko werden.

Nur eine Messung kann zeigen, wie viel Radon es in der Innenraumluft gibt und ob beziehungsweise welche Maßnahmen zur Reduzierung ergriffen werden sollten. Die Teilnehmenden am Messprogramm erfahren, wie hoch die Konzentration bei ihnen ist und bekommen gegebenenfalls entsprechende Handlungsempfehlungen. Mitmachen können die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinden Roetgen, Monschau, Simmerath, Nideggen, Hürtgenwald, Langerwehe und Stolberg.

Parallel misst die Zentrale Radonstelle NRW dort auch Radon in Schulen und Kindertagesstätten.

Weg des Radons in Gebäude und seine Folgen

Über undichte Stellen in Fundamenten, Kellermauern oder Kabel- und Rohrkanälen kann Radon aus dem Boden direkt in Gebäude gelangen. Sind Keller oder Erdgeschoss dann schlecht belüftet, kann sich das radioaktive Gas dort ansammeln.

Die Folge: Menschen atmen Radon und seine radioaktiven Folgeprodukte mit der Luft ein. Die Folgeprodukte können sich in der Lunge ablagern, dort radioaktiv zerfallen und Lungenzellen beschädigen. Das begünstigt die Entstehung von Lungenkrebs. Aussagekräftige Studien zeigen (Darby et al. 2005, Darby et al. 2006, Gaskin et al. 2018), dass das Lungenkrebsrisiko durch Radon umso größer ist, je höher seine Konzentration in der Innenraumluft ist und je länger sich Personen dort aufhalten.

Insgesamt sollte Radon in Aufenthaltsräumen und an Arbeitsplätzen einen Wert von 300 Becquerel pro Kubikmeter Luft nicht überschreiten. Ansonsten sollten Maßnahmen ergriffen werden, um den Gehalt zu reduzieren. An Arbeitsplätzen ist das sogar Pflicht. Mögliche Maßnahmen sind zum Beispiel

  • regelmäßiges und intensives Querlüften mit Durchzug,
  • punktuelle undichte Stellen abdichten lassen, zum Beispiel Kellertüren oder Verbindungen vom Keller in den Rest des Gebäudes,
  • undichte Bodenplatten oder Kellerwände mit einer Sperrschicht abdichten lassen,
  • Bodenluft dauerhaft unter Gebäuden absaugen lassen.

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